Die Terrorgruppe ISIS hat aus der irakischen Stadt Mossul alle Christen vertrieben, in Syrien zwei Frauen gesteinigt. Zu den Vorkommnissen äußert sich der Bundesvorsitzende der Aramäer, Daniyel Demir, im DW-Interview.
DW: Herr Demir, aus dem Nordirak kommen alarmierende Nachrichten: Aus der Stadt Mossul sind alle Christen vertrieben worden. Was wissen Sie über ihr Schicksal?
Daniyel Demir: Ich habe in den vergangenen Tagen telefonisch mit dem syrisch-orthodoxen Erzbischof Mor Nicodemos gesprochen, der für die Diözese in Mossul und die aramäische Gemeinschaft vor Ort zuständig ist. Er ist sehr bestürzt. Sein Bischofssitz war direkt betroffen von den Angriffen der Islamisten. Er erzählte mir, dass die Kreuze und Marienstatuen der St.-Ephrem-Kirche abgeschlagen wurden und die Menschen in Richtung Norden in die Kurdengebiete geflohen sind.
Wie wurden die Christen dort bedroht?
Es erinnert an schreckliche, dunkle Zeiten: Ihre Häuser wurden mit Christen-Zeichen markiert, dann hat man sie enteignet, entrechtet und vertrieben. Auf ihrer Flucht in Richtung Norden wurden sie an Checkpoints aufgehalten, man hat ihnen all ihre Wertsachen, all ihr Hab und Gut abgenommen. Das hat System: Es liegen offizielle Schreiben der ISIS vor, die brutales Vorgehen und Konsequenzen für Christen öffentlich ankündigen.
Wohin können die Menschen denn fliehen?
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